Im Kletterführer stand es schwarz auf weiß: “Prunn ist eines der Zentren des Altmühltal-Kletterns. Speziell hier wird das Klischee - Uaahh, Altmühltal, alles so glatt und kaum was gscheites zum Stehen- bestens bedient.” (Quelle: Südlicher Frankenjura, Panico Verlag, S. 204) “Na bitte”, meinte Alex nur als ich es vorlas “da gehen wir hin. Das will ich sehen.”

Das war also unsere Alternative für Arco? Ich hatte extra von Donnerstag bis Sonntag alle meine Termine abgesagt weil Klettern in Arco auf dem Plan stand. Da dieses Wochenende aber der Wetterbericht für München knapp unterhalb der 20 Grad Grenze lag und Sonnenschein versprach (im Gegensatz zu Arco) blieben wir stattdessen daheim. Um hier unser Alternativprogramm anzugehen: Klettern in Prunn. Ich war noch nicht oft im Altmühltal klettern. Weiß jedoch von Yvonne, dass explizit Prunn auf ihrer schwarzen Liste für Klettergebiete stand. Ich weiß nicht mehr warum - hatte aber heute die Möglichkeit es selbst heraus zu finden.

Info: Bei Amazon kann man sich den Kletterführer für das südliche Frankenjura besorgen. dort ist auch das Altmühltal drin. Der Kletterführer ist sehr ausführlich und erhält viele Informationen über die einzelnen Gebiete und die Touren. Die Wandbild-Topos sind auch informativ gezeichnet. Man findet sich schnell zurecht. Südlicher Frankenjura Kletterführer

Prunn als Alternative zu Arco

Eigentlich war mir das ganz recht bei uns in der Gegend was zu machen. Denn an einem letzten Ferienwochenende von Italien wieder nach München zu fahren bedeutete in der Regel Stress. Die ganzen Skifahrer die wieder die A9 heim düsen - das kann man sich getrost sparen. Richtung Regensburg zu fahren war da schon angenehmer. Man ist schnell dort und früh wieder zu Hause. Perfekt.

Ab Mittag war Sonne und 16 Grad angesagt. Wir hätten ganz entspannt um 11 Uhr losfahren können. Aber als Frühaufsteher waren wir bereits viel zu früh unterwegs und trotz Zwischenstopp um kurz vor 10 Uhr am Fels. Klettern in Prunn Nach Zwischenstopp im Essinger Gebiet geht es weiter nach Prunn

Unser Zwischenstopp war übrigends bei Essing - kurz vorher. Welches ebenfalls als großflächiges Klettergebiet in der Gegend bekannt ist. Aufgrund seiner Lage im Wald jedoch eher für heiße Sommertage geeignet ist. Auf jeden Fall machte die Gegend drum herum einen gute Eindruck - hier gehen wir wenn’s wärmer ist mit Sicherheit auch mal her. Aber jetzt erst mal weiter nach Prunn.

Klettern in Prunn - gar nicht so wild

Geparkt wurde auf dem großen Parkplatz am Ortseingang von Prunn. In weniger als 5 Minuten ist man zum Fels gelaufen. Die Prunner Wand war unser gewähltes Ziel. Raus gekommen sind wir aber am Prunner Turm. Wo es mit der Tour “Direkte Südwand (6-)” los ging. Klettern in Prunn 70 Meter Seil war hier zu kurz

Die Wandhöhe wird mit 35 Meter angegeben. Unser 70 Meter Seil war hier zu kurz. Deswegen lohnt es sich ein 80 Meter Seil einzupacken, wenn man nicht auf zwei Etappen abseilen oder die restlichen Meter ungesichert abklettern will.

Da die Hakenabstände recht groß sind (auf die ganze Länge sind 4 Bühler verteilt) lohnt sich Material zur Selbstsicherung dabei zu haben. Vor allem oben sind Schlingen von Vorteil. Unten reichen Friends aus. Die Tour ist gut begangen, was aber hier nicht stört weil man immer schön auf einem Sockel steht. Allein die weiten Hakenabstände (und weniger die Schwierigkeit oder der abgenutzte Fels) sind dafür verantwortlich dass man sich nur zögerlich fortbewegt - falls man schon länger nicht mehr an die großen Abstände gewohnt ist.

Danach ging’s weiter zur “Wenn’s sein muss (6-)” die mir persönlich gut gefiel - auch wegen der besseren Absicherung - was an der Plattenkletterrei lag - weil da kann man nicht wirklich selbst viel absichern. Im Buch ist die Tour mit zwei Sternen gekennzeichnet. Das passt. Klettern in Prunn Alex in “Wenn’s sein muss”

Alex wollte zum Abschluss noch den “Nadelriss (6+)” im Bereich Felskirchl (linker Teil) machen. Nachdem der Einstieg etwas Überlegung gekostet hatte ging die Tour dann auch ganz gut. Danach wurde zusammen gepackt und was gegessen. Mittlerweile waren eh schon mehrere Seilschaften neben uns - was immer ein Zeichen für uns ist - jetzt gehen wir langsam heim. Klettern in Prunn Kurzer Blick zum Fels: Ja, hier kommen wir wieder her

Erinnerungswert

  • Die weiten Hakenabstände verdrängt man über den Winter recht gern. Ein paar mentale “Sammelpausen” in der Tour können deswegen notwendig sein.
  • Das Gebiet kann Yvonne eigentlich von ihrer schwarzen Liste streichen - ich würde da durchaus wieder hin gehen (muss nochmal klären was genau vorgefallen war).
  • Die Schnitzel im Gasthof Krone nebenan - sehr lecker, vor allem der Salat.
  • Man ist schnell von München aus dort und auch wieder daheim.

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